MRC-Vorsitzender Jens Leyser: Harmonischer Übergang und Zukunft sichern

Donnerstag, den 31. Januar 2013 um 17:46 Uhr Uwe Baldes
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Es war DIE Nachricht zum Jahresbeginn: Der MRC Alstaden Oberhausen e.V. richtet auch 2013 Rennen aus, trotz Abschiedsrennen im Herbst und dem erklärten Aus der Strecke. Mit bemerkenswerter Freude und auch spürbarer Erleichterung wurde die frohe Kunde aufgenommen, dass das „RC-Car-Mekka des Westens“ weiterlebt. Und so gibt es sogar ehemalige Nitro-Racer, die auf Grund dieser Nachricht ihr Comeback angekündigt haben. Im Interview mit nitro-west.de erklärt Jens Leyser, wie es zu seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden des über 100 Mitglieder zählenden MRC kam, sowie die Hintergründe zum vorläufigen Fortbestand der Strecke und die Zukunftspläne.

Im Herbst 2012 gab es gleich mehrere Abschiedsrennen in verschiedenen Klassen auf der traditionsreichen Rennstrecke des MRC Alstaden Oberhausen. Umso mehr hat zu Jahresbeginn die Nachricht, dass auch 2013 Rennen ausgetragen werden und die Strecke unverändert täglich zum Training geöffnet sein wird, überaus positiv überrascht. Wie kam es dazu, dass sich die Situation so erfreulich geändert hat?

„In der Tat, Ende vergangenen Jahres gab es das eine oder andere Abschiedsrennen. Vielleicht hätte man diese besser Saisonabschlussrennen genannt. Nicht zuletzt in Anbetracht des ursprünglich vorgesehenen Endes der Strecke hatte Josef Holl mehrfach geäußert, mit Blick auf sein Alter und das seiner Frau, keine Rennveranstaltungen mehr ausrichten zu wollen. Das ist auch absolut verständlich. In Gesprächen wurde letztlich deutlich, dass die Situation um die Weiterführung der Strecke nicht wirklich klar war. Fakt ist, dass unser Vertrag derzeit unverändert weiterläuft.“

Was machen die Suche nach einem neuen Grundstück und die Pläne für einen Strecken-Neubau? Das war ja zwischenzeitlich schon mal sehr konkret gewesen.

„Die Suche läuft unverändert. Zwischenzeitlich gab es Grundstücke, die uns angeboten wurden. Konkret ist derzeit leider nichts. Es ist nicht einfach, ein Grundstück zu finden, das den Bedürfnissen einer Verbrenner-Glattbahn-Rennstrecke gerecht wird.“

Bei der alljährlichen Mitgliederversammlung Anfang Januar wurde ein neuer Vorstand gewählt. Du hast nach 30 Jahren Josef Holl als Vorsitzenden abgelöst. Was hat Dich bewogen, zu kandidieren?

„In Anbetracht der Situation habe ich mir die Frage gestellt: Wie soll es weiter gehen? Wie sieht die Zukunft des MRC Alstaden Oberhausen aus? Im Jahr 2009 habe ich das Amt des Kassenwartes übernommen. Und letztlich habe ich im Gespräch mit Josef Holl meine Bereitschaft erklärt, bei der Mitgliederversammlung Anfang dieses Jahres für das Amt des ersten Vorsitzenden zu kandidieren, um nicht zuletzt in enger Zusammenarbeit mit ihm den Verein weiterzuführen.“

Und was sollte man über Dich wissen?

„Mit dem RC-Modellsport habe ich 2002 begonnen. Damals bin ich nur so zum Spaß mit Offroad-Großmodellen gefahren, habe dann aber festgestellt, dass das ziellose Hin- und Herfahren über Felder nicht das ist, was ich wirklich wollte. Nach dem Wechsel zu Glattbahn-Großmodellen ging es erst richtig los, als Gastfahrer mit einem VG5-Modell auf der MRC-Strecke wurde ich dann vollends vom RC-Car-Bazillus befallen. Im Juli 2005 bin ich dann Mitglied des MRC geworden. Zu meiner Person: Ich wurde 1984 in Essen geboren, bin ledig und wohne in Oberhausen.“

Es scheint ein Ruck durch den MRC Alstaden Oberhausen zu gehen. Neue Rennleiter sollen geschult werden, die Zeitnahme soll durch Live-Timing ergänzt werden, auch von Arbeiten an der Strecke und im Fahrerlager ist zu hören. Was habt ihr vor? Über was können sich die Fahrer freuen, wenn sie in diesem Jahr ins "RC Car Mekka des Westens" kommen?

„Ja, es gibt in tatsächlich einen Ruck im MRC. Meine Vorstellung ist, den Verein, der ja sehr viele Mitglieder hat, zu stärken, das Vereinsleben zu fördern und mehr Mitglieder aktiv einzubinden, auf und neben der Strecke und nicht nur bei Veranstaltungen. Dafür sind auch einige Veränderungen nötig. Der Verein muss unbedingt durch mehrere Leute funktionieren und nicht wie bis dato so, dass alle Last auf den Schultern eines Einzelnen ruht, eben auf Josef Holl. Der neue Vorstand ist der erste Schritt: Mit Bertram Wöhrmann als zweitem Vorsitzenden, Josef Holl als Kassenwart, Christian Trettkowski als Schriftführer sowie mir als Vorsitzenden haben wir eine Vereinsführung, die auf großer Erfahrung aber auch Motivation und Dynamik basiert. Gemeinsam wollen wir Schritt für Schritt die Zukunft des MRC Alstaden Oberhausen sichern.“

Wie ist die neue Rolle von Josef Holl?

„Josef Holl ist ein Juwel im MRC Alstaden Oberhausen. Wir können gar nicht dankbar genug sein für all das, was er und auch seine Frau geleistet haben. Josef Holl hat diesen Verein gegründet und 30 Jahre lang als Vorsitzender geführt, zudem hat er den Bau der Strecke initiiert. Die Familie Holl ist untrennbar mit dem MRC verbunden. Umso schöner ist es, dass wir einen harmonischen Übergang erreicht haben. Josef Holl ist als Kassenwart weiter in einer verantwortlichen Position, und so lange wie möglich sollen er und seine Frau durch ihre tägliche Präsenz das fortführen, was für viele Rennteilnehmer und Gastfahrer die besonders herzliche Atmosphäre beim MRC ausmacht.“

Link: Website MRC Alst. Oberhausen

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